„Fort Knox“ vermeiden – Der Arbeitskreis Luitpoldsiedlung wird wieder initiativ.

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In den letzten Wochen und Monaten gab es in den Gemeinderäten von Höhenkirchen-Siegertsbrunn und Hohenbrunn einige Diskussionen rund um die Luitpoldstraße, speziell um die S-Bahn-Unterführung Wächterhof. Dazu Zeitungsartikel zu diesem Thema, Ortsteilgespräche für Bürger und vieles mehr.

Die Luitpoldstraße (Kreisstraße M11) fungiert bis jetzt als ‚natürliche Zubringerstraße‘ gerade auch für den Gewerbeverkehr zur Rosenheimer Landstraße und damit auch zur Autobahn. Da der Durchgangsverkehr direkt vor den Grundstücken der Anwohner verläuft, gibt es seit Jahren Probleme der Verkehrsbelastung. Mit dem Ausbau des Gewerbegebiets in der Muna und dem geplanten Gewerbegebiet von Höhenkirchen-Siegertsbrunn ‚Am Hart‘ wird die Verkehrsbelastung stetig steigen. Insbesondere der Schwerlastverkehr soll sich verdoppeln. Die Luitpoldstraße müsste also ausgebaut werden, wenn sie diesen Verkehr aufnehmen soll. Das bedeutet eine Verbreiterung der bisherigen S-Bahn-Unterführung und Tieferlegung der Straße.

Der öffentliche Eindruck ist: Jede Gemeinde verfolgt ihre eigenen Interessen, die Gemeinden reden mehr übereinander als miteinander.

Die Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn hat schon 2016 einen Antrag beim Landkreis auf vorgezogene Erneuerung und Verbreiterung der Bahnunterführung Wächterhof gestellt. Der Gemeinderat von Hohenbrunn hat in einer Stellungnahme dazu diesen Antrag abgelehnt bzw. eine Zustimmung nur in Aussicht gestellt, wenn „optimale Lärmschutzmaß-nahmen zum Schutz der Anlieger erfolgen … und die Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn sowie der Landkreis … aktiv an den Vorklärungen der bautechnischen Möglichkeiten und der Kostenträgerschaft mitwirken“(GR-Beschluss vom 12.05.2016).

Hohenbrunn hat mittlerweile eine technische Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die am 19. April 2018 in einer öffentlichen Gemeinderats-Sitzung vorgestellt wurde. Die darin vorgeschlagenen Maßnahmen wie Schallschutzwände mit Rolltoren wurden in der Presse schon mit ‚Fort Knox‘-Lösung betitelt und stoßen auf erheblichen Widerstand bei den Anwohnern. Einige Lösungsvarianten erfordern Grundstückserwerb von Höhenkirchen-Siegertsbrunn, was als sehr schwierig dargestellt wird. Insgesamt entsteht der Eindruck, dass die beiden Gemeinden unabhängig voneinander ihre Interessen verfolgen. Ein Ortsteilgespräch der CSU am 5. Mai 2018, bei dem auch der CSU-Fraktionsvorsitzende aus Höhenkirchen-Siegertsbrunn anwesend war, hat diesen Eindruck eher noch verstärkt. Die Positionen scheinen verhärtet. In wieweit der Landkreis als übergeordnete Instanz involviert ist und wie er zu dieser Thematik steht, ist bis dato nicht bekannt.

Eine gute Lösung zur Entlastung beider Gemeinden erfordert gemeinsame Gespräche.

Eine gute Lösung ist wohl nur mit Goodwill auf beiden Seiten und im gemeinsamen Gespräch zwischen den beiden Gemeinden Hohenbrunn und Höhenkirchen-Siegertsbrunn zu erreichen. Auch sind die Bürger bis jetzt zu wenig mit einbezogen worden. Und das, obwohl schon im Jahr 2000 der Bayerische Landtag als Ergebnis einer Petition des Arbeitskreises Luitpoldsiedlung empfohlen hat, den Arbeitskreis und den regionalen Planungsverband in alle weiteren Planungsmaßnahmen mit einzubeziehen.

Informationsveranstaltung des Arbeitskreises Luitpoldsiedlung am 18. Juni 2018 soll mehr Transparenz schaffen.

Wir vom Arbeitskreis Luitpoldsiedlung streben eine gemeinsame Lösung zur Entlastung des Verkehrs der beiden Nachbargemeinden an, die nicht in erster Linie zu Lasten der Anwohner in der Luitpoldsiedlung gehen soll. Dazu werden wir am 18. Juni 2018 eine Informations- und Diskussionsveranstaltung für alle Anwohner der Luitpoldsiedlung durchführen. Die Bürgermeister der beiden Gemeinden, Frau Mayer für Höhenkirchen-Siegertsbrunn und Herr Dr. Straßmair für Hohenbrunn sowie der zuständige Landrat Göbel sind ebenfalls dazu eingeladen bzw. können schriftlich Stellung zu wichtigen Fragen nehmen. Ziel der Veranstaltung ist den bisherigen Stand der Informationen transparent zu machen und über mögliche alternative Lösungsansätze zu diskutieren.

Hohenbrunn, 01.06.2018
Arbeitskreis Luitpoldsiedlung

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